Wir stellen uns vor

ANDRIY

Ich bin Andriy ursprünglich aus Kiew, aber seit 2012 in Idstein… und ich musste was tun. Nach meinem Aufruf bei Facebook standen auf einmal ganz viele Leute mit gutem Herzen, unfassbar vielen Paketen und guten Ideen in meinem Garten.

Gemeinsam haben wir etwas Großartiges erschaffen, etwas, dass wir selbst niemals für möglich gehalten hätten. Dafür bin ich sehr dankbar. Und ich bin stolz auf unsere zahllosen Unterstützer, ohne die wir niemals so weit gekommen wären.

Für unsere zukünftige Arbeit mit den mehr als 500 im Idsteiner Raum gestrandeten Ukrainern habe ich nicht nur Visionen sondern konkrete Ideen.


DIANA

ich bin Diana, im echten Leben Stadtführerin und Hobbyfotografin. Deshalb trifft man mich auch selten ohne Kamera.

Einen Steckbrief gibt es von mir nicht, weil soweit ich weiß bislang kein Kopfgeld auf mich ausgesetzt wurde. Kurzfassen kann ich mich auch nur morgens, vor dem ersten Kaffee, dann aber sehr kurz.

Wie ich zu IHU gekommen bin? Eigentlich hatte ich nur nach einer Möglichkeit gesucht, meine Sachspenden abzuliefern. Ein Blick in den Wörsdorfer Garten am Tag 1 der Sammelaktion hat gereicht….

Mir war klar, ich bin gekommen, um zu bleiben. Wochenlang haben wir tagtäglich mit vielen verschiedenen Helfern Pakete gepackt und zahlreiche Hilfstransporte verschickt. Wir waren überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und sind es immer noch. Bald kamen die ersten Ukrainer*innen und packten mit an.

Inzwischen sind wir aus dem Garten aus- und ins Areal 82 eingezogen. Hilfsgüter, sofern vorhanden packen wir immer noch. Doch Vorrang hat jetzt die Erstversorgung noch nicht registrierter Geflüchteter mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Haushaltsgegenständen, Bettdecken oder Schulbedarf. Aus Biggi, Marina, Wilja, Sascha, Liutas und mir ist eine richtige kleine Lagerfamilie geworden. So hat uns Marina aus Butcha bezeichnet. Und das ist für mich etwas ganz Besonderes.


BIGGI

Ich wohne direkt neben den Shumeykos. Dank IHU weiß ich jetzt nach 2 Jahren auch, dass die Shumeykos die Shumeykos sind.

Kennengelernt hatten wir uns eigentlich schon vor einem Jahr, ebenfalls im Frühling, als nämlich meine Tochter nichts Besseres zu tun hatte, als bei den Shumeykos im Vorgarten alle, und ich meine wirklich alle, Tulpen abzupflücken, um sie ihrem Busfahrer zu schenken. Man war mir das peinlich.

Ein Jahr später, zum Start der Shumeykos’chen Sammelaktion reichte ein Blick aus meinem Fenster. Sie brauchten dringend Unterstützung, beim Sortieren und Verpacken. Ich hatte Zeit und bin bis heute geblieben.

Inzwischen sind wir mit unserem Lager ins Areal 82 umgezogen. Wir packen weiterhin und wir versorgen die Ankömmlinge mit dem Notwendigsten. Nein, man kann nicht einfach damit aufhören, der Krieg hört ja auch nicht einfach auf. Solange es möglich ist, auch nur einem Menschen mit einer Packung Nudeln ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, solange werden wir es tun.

Mit wir, meine ich unsere Lagerfamilie, den Allrounder Sascha, das Sprachtalent Liutas, unseren Ruhepol Wilja, die Macherin Diana und Marina aus Butscha, die wir alle ganz fest in unser Herz geschlossen haben.


LEO

Hallo, ich bin Leo, eigentlich Liutauras Labanauskas, und seit 33 Jahren glücklich mit der Kosmetikerin Vilija verheiratet. Beide sind wir stolze Eltern von 4 wunderbaren Kindern.

Seit 42 Jahren lebe ich in Deutschland, die letzten 24 davon fest mit dem Idsteiner Land verbunden. Den größten Teil meines Berufslebens widmete ich mich den deutsch-litauischen Wirtschaftsbeziehungen und war sogar als Diplomat für mein Land in Deutschland tätig.

Ich liebe das Wandern, spiele leidenschaftlich Volleyball, Dart und Bowling – ich habe bereits bei einem Spiel 9 Strikes hintereinander erzielt.

Mit einem Telefonanruf am 1. März beim Hauptkoordinator von Idstein HILFT Ukraine Andriy Schumeyko kam ich mit meiner Frau zu der Organisation, auch aus dem Grund, weil ich schon wusste, was es bedeutet, die russischen Panzer im Heimatland zu haben.

Noch versuche ich bei IHU auf mehreren Hochzeiten zu tanzen – von Unterstützung im Lager Areal 82, Logistikprozesse der Möbel, Akquise von Sach- und Geldspenden, direkte Betreuung der ukrainischen Familien, bis zum Fußballspielen mit ukrainischen Kindern auf dem Bolzplatz.

Seit 2 Wochen gilt jedoch meine Konzentration auf die Lösung der Probleme der in der Gemeinde Hünstetten – immerhin 10 Ortsteile – lebenden Kriegsflüchtlingen und ich freue mich schon auf ein wenig Entspannung am 1. Mai beim „Mai Grillen“ in Beuerbach mit zahlreichen ukrainischen Familien


KATERYNA

Ich bin Kateryna, ursprünglich aus Kiew, aber seit 2005 in Deutschland wohnhaft.

Als der Krieg ausgebrochen ist, habe ich 5 Tage gebraucht um zu mir zu kommen. Drüben waren meine Familie, meine Freunde, ein Teil meines Lebens…

Nach 5 Tagen wurde mir klar, dass man etwas tun soll, um Leid der Kriegsbetroffenen zu lindern und sich nicht so hilfslos zu fühlen. Dann kam es zu dem berühmten Spendenaufruf und die Idstein HILFT Ukraine Initiative (IHU) wurde geboren.

Es kamen tolle und liebenswerte Menschen dazu und jeder begann auf seine Art und Weise zu helfen. Mein Teil bei der IHU besteht aus zwei Themenblöcken: Unterkünfte und Integrationsarbeit. An dieser Stelle möchte ich allen Gastgeberfamilien, die den Wohnraum unbürokratisch und in atemberaubender Geschwindigkeit zur Verfügung gestellt haben, von Herzen danken!!! Die spannende Reise durch das Integrationsuniversum beginnt erst und da habe ich viele Ideen, die schrittweise und bedarfsgerecht umgesetzt werden.


Daniela

Als der Krieg losging habe ich nach ein paar Tagen gemerkt, dass ich irgendwas tun muss, um die ganzen schrecklichen Bilder und Meldungen zu verarbeiten.

In der Idsteiner Zeitung gab es einen Artikel über IHU und daraufhin habe ich dort gefragt, ob ich helfen kann.

Gleich am nächsten Tag stand ich im Garten der Familie Shumeyko in Wörsdorf und habe Spenden angenommen.

Die nächsten Tage habe ich dann im Areal82 Spenden sortiert und verpackt. Danach bin ich ins Marketing Team gewechselt und habe die Facebook Posts übernommen.

Da immer mehr Geflüchtete nach Hünstetten gekommen sind, wurde dann die Gruppe Hünstetten hilft Ukraine gegründet und so bin ich dann dort im Koordinatoren Team mit Liu und Natalja gelandet.

Mittlerweile haben wir die erste ukrainische Familie in der Hünstetter Notunterkunft betreut und einen Hünstetter Telegramm Kanal aufgebaut ( mit fast 50 Mitgliedern ).

Ich habe so viele tolle, liebenswürdige und interessante Menschen kennengelernt ( Helfer und Ukrainer), ich mache weiter.


Heigo

Ich wohne in Idstein und bin bei „Rentner“ angestellt. Eigentlich wollte ich nur an der damals gerade eröffneten Sammelstelle im Areal 82 nachfragen, was zur Unterstützung der Vertriebenen am dringendsten benötigt wird und wie man ansonsten irgendwie helfen kann. Mir wurde die Kontaktadresse der Familie Shumeyko in Wörsdorf genannt. Ich fuhr dann noch am selben Tag hin. Nach einem kurzen Gespräch mit Kateryna und Andriy war mir klar, ich werde meine Hilfe so gut es geht beisteuern. Durch ein paar Kontakte und mein Background aus dem Sozialen, konnte ich bis dato meine Hilfe bei Amtsgängen im Ausländeramt, Schulamt, ukrainischen Konsulat oder auch bei Bankkonten Eröffnungen, einbringen.

Hier muss in diesem Zusammenhang auch mal erwähnt werden, dass uns dankenswerterweise ein Elektro-Bus für alle Fahrten zu den Ämtern in Frankfurt, Wiesbaden oder Bad Schwalbach vom Verein „Nachbarschaftshilfe“ (Frau Melischko) über die Stadt Idstein (Frau Müller), zur Verfügung gestellt wird.

Ich bin stolz ein Mitglied dieser tollen Truppe der IHU zu sein.

Meine Bitte: Helft weiter und seid solidarisch mit unseren ukrainischen Freunden.

Mein Wunsch: Ein Ende dieses furchtbaren Krieges.


SASCHA

Hallo, ich heiße Sascha und ich kann nicht nein sagen.

Am 1.3. las ich den Facebook Aufruf von Andriy Shumeyko und ich schrieb ihn direkt an, dass ich gerne bereit bin zu helfen. Irgendwas musste ich tun. Am nächsten Tag stand schon mein Zelt bei Andriy im Garten, es diente und als Lager. Die Spenden wurden sortiert und verpackt. Schnell war das Zelt voll und der erste LKW wurde an die Grenze geschickt. Wir merkten schnell, dass der Garten zu klein war und bekamen Lagerfläche im Areal 82 angeboten (danke an Bernd Zehner). Schon am 5.3. zog das Lager um.

Die Spendenbereitschaft hat mich wirklich umgehauen. Wir wuchsen zu unserer Lagerfamilie zusammen. Wir, das sind Diana, Biggi, Vilija und Leo. Dazu kommen natürlich Marina und Vova, die uns direkt als sie hier ankamen tatkräftig unterstützt haben.

Viele weitere Aufgaben kamen auf mich zu. Bald täglich war ich mit ‚unserem‘ McDonald‘ Anhänger (nochmal großen Dank an Herrn Kiefer) unterwegs um gespendete Möbel in die gefundenen Wohnungen zu bringen.

Ich werde nicht aufhören, getreu meinem Motto ‚Machen ist wie wollen, nur viel krasser‘


ALEXANDRA

Hallo, ich bin Alex.

Ich entdeckte die Facebookseite von „Idstein HILFT Ukraine“ am 2. März als diese noch genau eine Hand voll Likes hatte. Das erste Posting zeigte einen leeren Tisch für die ersten Sachspenden. Ich trat der Telegramgruppe bei und fand mich schon am nächsten Tag im Garten der Shumeykos wieder.

Da ich im normalen Leben „irgendwas mit Medien“ mache, war es naheliegend, dass ich mich für Idstein HILFT Ukraine um die Kommunikation kümmere. So wurden wir innerhalb kürzester Zeit zu einem kleinen Marketingteam aus Facebook Content- und Communitymanagement, Grafik, Text und Webentwicklung.

Es ist ein schönes Gefühl etwas zu tun und hilft der Ohnmacht in der Situation entgegenzuwirken. Ich bin stolz Teil der IHU zu sein und sehr dankbar so viele tolle Menschen kennengelernt zu haben.


Denis

Gude! Ich bin Denis und komme ursprünglich aus Charkiv.

Im Jahr 2000 kam ich mit meinen Eltern nach Deutschland und im Januar ‘22 zogen wir mit meine Frau Alina und Tochter Alissa nach Idstein.

Als am 24.02.22 die russische Armee die Ukraine angegriffen hat, konnte ich es erst nicht glauben und war schockiert. Aber schnell wurde mir klar, dass ich etwas tun muss.

Da wir neu nach Idstein gezogen sind und hier niemanden kannten, habe ich nach einem FB Aufruf in Hochheim dem Ukrainischen Verein Mainz beim Packen von LKWs mit humanitären Spenden geholfen. Einige Tage später habe ich dann einen FB Aufruf von Andriy gelesen und konnte beim Transport der Hilfsgüter aushelfen.

Durch IHU habe ich viele tolle Bekanntschaften und Freunde finden können, die sich in dieser Schwierigen Zeit gegenseitig unterstützen.

Ich versuche, soweit es mir die Zeit zulässt, den Menschen hier und in der Ukraine zu helfen und hoffe, dass der Krieg nicht zur Normalität wird.